Die einschiffige Kirche wurde 1788 an der Stelle einer mittelalterlichen Kirche errichtet, die dem Heiligen Sebastian geweiht war. Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurde sie von der lutherischen Gemeinde genutzt, Ende des 17. Jahrhunderts von Katholiken und Protestanten simultan bis 1929. Die Kirche ist 275 qm groß und hat im Schiff und auf der Empore etwa 375 Sitzplätze.
Nach dem Auszug der Katholiken wurde die Kirche mit neuen Glasfenstern ausgestattet (Einweihung 11. Mai 1930). Sie zeigen v.l.n.r.: Christus am Kreuz, Barmherziger Samariter, Reformator Ulrich Zwingli, Kirchenunion 1818, Reformator Martin Luther, segnender Christus (Ehrenmahl für Gefallene 1914-1918), Schwedenkönig Gustav Adolf.
Seit 2005 unterstützt der Kirchenbauverein die Kirchengemeinde bei der Erhaltung des Kirchengebäudes.
Am 17. September 2017 wurde in einem Festgottesdienst die Wiederindienststellung der Prot. Kirche Essingen gefeiert mit Dekan Volker Janke und Pfarrer Richard Hackländer.
Anschließend gab es einen kleinen Sektempfang, bei dem die Vertreter der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, der Verbandsgemeinde Offenbach/Queich, der Ortsgemeinde Essingen und der Katholischen Pfarrei St. Augustinus Landau in ihren Grußworten zur gelungenen Renovierung beglückwünschten. Architekt Hertel gab einen kurzen Abriss über den Verlauf der Renovierung mit ihren zahlreichen Zwischenfällen und immer wieder neuen Erkenntnissen.
Bildergalerie
Die Innenrenovierung nach dem Deckeneinsturz 2014 konnte im Spätjahr abgeschlossen werden. Seit dem 1. Advent 2014 können wir wieder unsere Gottesdienste an vertrauter Stelle feiern.
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Induktive Höranlage in Dienst gestellt
Induktionsschleife für hörbehinderte Menschen installiert
Immer wieder gibt es Überlegungen, behinderten Menschen den gewünschten Besuch der Kirche zu ermöglichen, obwohl diverse Voraussetzungen in unseren Gebäuden nicht gegeben sind. Sie bleiben somit den Gottesdiensten fern, da sie nicht im angemessenen Maße mitfeiern können.
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns seit Jahren mit dem Abbau von entsprechenden Hindernissen. Zugangsstufen wurden entfernt, eine Toilette errichtet, dort nachträglich ein Schloss zur Nutzung eines Euroschlüssel eingebaut und die an den Rändern ausgefransten Läufer in der Kirche repariert (Stolperfallen). Seit dem vergangenen Jahr diskutieren wir auch über den Einbau einer Induktionsschleife, um der zunehmenden Zahl der hörbehinderten Menschen gerecht zu werden.
Diese Anregung erfolgte im Sommer letzten Jahres konkret durch unser Stifter-Ehepaar Dr. Weisbrod aus Haßloch, das persönlich von dem Thema betroffen ist. Das Ehepaar hatte die Gemeinde bei der großen Renovierung von 2014-18 großzügig finanziell unterstützt und, anlässlich des letzten Besuches bei uns, für die Errichtung einer Induktionsanlage ihre Mithilfe zugesagt.
Nach umfangreichen Gesprächen hat sich das Presbyterium Anfang des Jahres für die Umsetzung eines Angebots der Fa. Strässer aus Stuttgart, Spezialist für Akustik- und Mediensysteme, besonders in Kirchen, entschieden. Zunächst aber musste die Genehmigung der Landeskirche eingeholt und die Finanzmittel geklärt werden. Diese Finanzierung der Gesamtkosten von rd. € 3.800 wurde jeweils hälftig von der Landeskirche und der Dr. Weisbrod-Russ-Stiftung zugesagt. Darin enthalten war auch die Anschaffung eines neuen Hauptverstärkers für die bestehende Lautsprecheranlage, da unser veraltetes Gerät den Anforderungen nicht mehr genügte.
Umrüstung und Einbau der gesamten Technik erfolgte Anfang Juni 2020 und kann sofort genutzt werden.
Hörbehinderte Menschen haben mit zwei Problemen zu kämpfen: einer individuellen Hörstörung und/oder einem kaum vorhandenen Richtungshören. Hörgeräte, richtig eingestellt, bieten hier große Unterstützung. Aufgrund der Entfernungen in Kirchen sind diese aber nicht mehr ausreichend. Nebengeräusche können nicht mehr ausgeblendet werden.
Mit einer Induktionsschleife um den gesamten ebenerdigen Besucherraum werden die über die Lautsprecheranlage geleiteten Töne direkt auf die T-Spule der Hörgeräte übertragen. Empfohlen wird, die Technik mit einem Hörgeräte-Akustiker zur evtl. ergänzenden Einstellung zu besprechen. Für Menschen, die bereits eine leichte Hörbehinderung haben, aber kein Hörgerät, halten wir zwei ausleihbare Aufsatz-Kopfhörer bereit. Sprechen Sie uns bitte hierauf an.
Im Rahmen eines Gottesdienstes am 5. Juli 2020 mit Pfrin. Beate Rahm wurde die Anlage in Dienst gestellt und kann somit bei allen Veranstaltungen in der Kirche genutzt werden.